Im Elektroauto Audi Q8 E-Tron kommen Automobilteile aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen für den Innenraumbereich zum Einsatz. Es ist eine Kooperation mit dem Chemieunternehmen Lyondell Basell, Rotterdam, Niederlande.
Das Elektroauto Audi Q8 E-Tron. Hier werden chemisch recycelte Kunststoffe für automobile Bauteile im Innenraum verarbeitet. (Bild: Audi AG)
Der Ingolstädter Autobauer Audi verbaut im Q8 E-Tron Kunststoffabdeckungen für Sicherheitsgurte, basierend auf Kunststoffen von Lyondell Basell. Das Besondere: hier kommt Recyclingmaterial zum Einsatz, welches aus gebrauchten Altfahrzeugen von Audi gewonnen wird. Mithilfe des chemischen Recyclings werden die Kunststoffteile zu Pyrolyseöl verarbeitet, das dann im Produktionsprozess von Lyondell Basell als Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffe verwendet wird. Der rezyklierte Anteil wird dem Audi-Produkt über einen Massenbilanzansatz zugerechnet.
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
"Im Rahmen des Plastic Loop-Projekts arbeiten wir mit Audi zusammen, um einen innovativen Kreislaufprozess zu etablieren, bei dem Automobilteile aus Kunststoff für die Verwendung in neuen Fahrzeugen recycelt werden", sagt Erik Licht, Lyondell Basell Advanced Polymer Solutions New Business Development Director. Zum ersten Mal setzen wir das chemische Recycling ein, um gemischte Kunststoffabfälle aus der Automobilindustrie zu Kunststoffgranulat für Anwendungen im Fahrzeuginnenraum aufzubereiten. Das Kunststoffgranulat wird dann für die Produktion der Gurtschlossabdeckungen für den Audi Q8 E-Tron verwendet."
Automobile werden zunehmend klimafreundlicher – das liegt nicht allein am Antrieb, auch beim Materialeinsatz wollen Automobilbauer vermehrt grüner werden. Rezyklate sind Teil dieses Wandels. Der PLASTVERARBEITER hat sich in der Branche umgehört. Erfahren Sie mehr
Mit dem chemischen Recycling gelingt es Lyondell Basell, Audi und dem chemischen Recycler Syncycle (Next Generation Group und BDI), einen Materialstrom zu recyceln, der heute meist nur zur energetischen Verwertung geeignet ist. Damit wird der Einsatz von fossilen Rohstoffen für den Audi Q8 E-Tron reduziert und wertvolle Rohstoffe im Kreislauf gehalten. Die aus Pyrolyseöl hergestellten Werkstoffe sind laut Herstellerangaben von gleich hoher Qualität wie Neuware und haben die gleichen Eigenschaften. Das chemische Recycling bietet eine Alternative zur energetischen Verwertung und ergänzt die werkstoffliche Verwertung.
"Die Vision von Audi ist es, Sekundärmaterialien dort einzusetzen, wo es technisch möglich, wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch vorteilhaft ist", sagt Philipp Eder, Projektleiter für Kreislaufwirtschaft in der Supply Chain bei Audi. "Das Projekt Plastic Loop ist Teil der Audi-Strategie zur Kreislaufwirtschaft und ein gutes Beispiel für die branchenübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Audi-Lieferkette. Die Erkenntnisse aus dem Projekt fließen über den "Design for Recycling"-Ansatz auch in die Produktentwicklung zukünftiger Fahrzeugprojekte ein."
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